Eine verbreitete landläufige Vorstellung von Hypnose ist, dass man von einem Hypnotiseur unter Aussschaltung des eigenen Willens beeinflusst wird, dass also etwas mit einem gemacht wird und geschieht und man kriegt es nicht mit, dies durchaus auch als etwas Positives und Gewünschtes, etwa, dass einem ein Symptom (z.B. eine Angst vor dem Aufzugfahren) 'weggemacht' wird.
Eine psychotherapeutische Hypnose arbeitet hingegen niemals gegen den Willen eines Patienten. Sie hilft nur, mit schon vorhandenen inneren, oft verschütteten (unbewussten) Wünschen, Fähigkeiten und Problemlösungen in Kontakt zu kommen und eine kraftvollere Problemlösung zu aktivieren. Das Unbewusste wird in der Hypnosewissenschaft als kreatives Potential verstanden, das durch Förderung von Intuition und Inspiration geweckt wird zum Nutzen eines Heilungsgeschehens. Dazu wird in einer erlebnisorientierten suggestiven Anleitung über die Sinne und über unsere positive Vorstellungskraft unsere Aufmerksamkeit dahin gelenkt, ein gewünschtes Ziel zu erreichen (z.B. beim Aufzugfahren mich wieder wohl zu fühlen).
Oftmals müssen jedoch unsere tiefsitzenden Ängste, Konflikte und Spannungen erkannt werden als bis heute andauernde fehl geschlagene oder nicht mehr passende Problemlösungsstrategien aus vergangenen Zeiten, in denen die Umstände andere und vor allem unsere Fähigkeiten eingeschränkt waren. Wenn alte, gewohnte und automatisierte Denk-, Verhaltens- und Gefühlsweisen aufgedeckt werden, im damaligen Erlebniszusammenhang neu eingeordnet und im damaligen Kontext als sinnvoll verstanden und gewürdigt werden - erst dann wird psychische Energie frei für neue Gewohnheitsbildungen.
Deshalb sind hypnotherapeutische Interventionen oftmals Bestandteil einer tiefenpsychologischen Psychotherapie zu gegebener Zeit.